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Erste Selfies Ihrer Kids? Tipps für Eltern

Ondrej Kubovič | 11 Nov 2020
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Glauben Sie, dass Selfies etwas Neues sind? Denken Sie noch einmal nach. Leonardo da Vinci, Rembrandt und Vincent van Gogh sind nur einige der berühmten Maler, die vor Hunderten von Jahren ihre Selbstporträts "aufgenommen" haben. Sie brauchten nicht die Technologie intelligenter Geräte und sozialer Netzwerke.

Es gab einen weiteren Unterschied, der heute wichtiger ist als je zuvor. Die Maler waren bei der Auswahl der Details für ihre Bilder sehr sorgfältig: Vordergrund, Hintergrund, Kleidung - alles, was am Ende in das Kunstwerk einfloss.

Die Kinder von heute, wie auch ihre Eltern, posten oft Bilder ohne Bedenken in die sozialen Netzwerke. Kein tiefer Blick, nur ein Klick und es geht live - für alle sichtbar. Infolgedessen geben viele geteilte Bilder unbeabsichtigt sensible Informationen preis, wie den Aufenthaltsort einer Person oder wertvolle Gegenstände im Hintergrund.

Das sind zwar in erster Linie ein Thema für Erwachsene, aber ein solches Verhalten kann auch Kinder in Gefahr bringen. Denken Sie nur eine Minute darüber nach: Wenn ein Kind seinen Aufenthaltsort preisgibt, kann das schwerwiegende Folgen haben, vor allem, wenn ein Elternteil oder Erziehungsberechtigter nicht in der Nähe ist.

Es gibt auch digitale Bedrohungen, die hinter spontanen Selfies lauern - wie zum Beispiel Cyberbullying. Ein Kind, das ein Selfie in einer peinlichen Pose oder Situation postet, kann leicht zur Zielscheibe von Lästermäulern auf der ganzen Welt werden. Und für Kinder und Jugendliche kann es verheerend sein, zur Zielscheibe eines solchen öffentlichen Spottes zu werden.

Was können Eltern tun, um diese Selfies-Fallen zu umgehen?

1.   Gehen Sie als leuchtendes Beispiel voran: Zunächst einmal müssen sie gute Vorbilder werden. Auch Erwachsene sollten darauf achten, was sie posten. Jüngere Kinder imitieren oft ihre Eltern, was eine gute Gelegenheit bietet, ihnen einen guten "Selfie-Effekt" beizubringen.

 

2.   Weitblick statt Tunnelblick: Jedes Jahr sterben mehr Menschen bei Selfie-Aufnahmen, als von Haien getötet werden. Deshalb ist es entscheidend, dass ein Elternteil seinen Kindern erklärt, dass kein Foto das Risiko wert ist. Kinder sollten sich auch immer ihrer Umgebung bewusst sein, wenn sie ein Foto machen oder ein Spiel auf ihrem Gerät spielen – der Block sollte nicht nur nach unten gehen. 

 

3.     Das Netz vergisst nicht: Eltern sollten ihren Kindern erklären, dass alles, was im Internet veröffentlicht wird, für immer dort bleibt. Nein, es gibt keinen wundersamen "Löschen"-Knopf oder einen Superhero, der solche Beiträge einfach entfernen kann. Also lieber darauf verzichten, als es später zu bereuen.

 

4.  Achten Sie auf Details: Wenn Ihre Kinder gerade erst anfangen zu lernen, wie man soziale Medien und smarte Geräte benutzt, seien Sie für sie da. Helfen Sie ihnen, ihre Privatsphäre zu schützen, und zeigen Sie ihnen, wie sie jedes Bild wie Sherlock Holmes behandeln sollen - auf der Suche nach den kleinsten sensiblen Details, die nicht vorhanden sein sollten oder nachteilig sein könnten. Sprechen Sie mit Ihrem Kind immer auf Augenhöhe.

 

5.   Kindersicherung hilft:  Bei den Jüngsten, die ihre ersten Internetabenteuer erleben, empfiehlt es sich eine Kindersicherung einzusetzen. Erklären Sie ihm Nachwuchs, welche Funktionen Sie aktivieren, zum Beispiel zur Begrenzung von Spielzeiten oder Webseiten. Teilen Sie Ihre eigenen, alltäglichen Geschichten aus dem Netz, in welche Fallen sie oder Familienmitglieder selbst womöglich mal getappt sind. Online-Erfahrungen sind genauso wichtig wie alle anderen Erfahrungen. Wenn sie älter werden, seien Sie bereit für einen offenen Dialog - der effektiver sein kann, als einfach nur "ein Machtwort zu sprechen".

 

6.   Peinliche Auftritte, nein danke: Eine gute Faustregel für alles, was online veröffentlicht wird: Wenn Sie nicht wollen, dass Ihre Mutter oder Ihr Vater es sieht, sollten Sie es wahrscheinlich nicht posten.

 

Über den Autor

Ondrej Kubovič /
Security Awareness Specialist

Ondrej Kubovič arbeitet seit mehr als drei Jahren bei ESET als Security Awareness Specialist, was bedeutet, dass er die neuesten Cybersecurity-Bedrohungen verfolgt, darüber schreibt und darüber spricht...

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