„So süß!“ Erst lächelte Lara noch, als sie die Kommentare unter ihren Instagram-Fotos las. Dem Lächeln ihrer kleinen Sofia verdankte sie, dass ihrem Instagram-Profil zwischenzeitlich einige tausend Abonnenten folgten. Darunter leider nicht nur nette Menschen. Sharenting, also Kinderfotos im Netz zu teilen, ist an sich nicht problematisch., wenn man ein paar Dinge beachtet.
Bis zu Sofias Geburt war Lara auf Instagram überwiegend Zuschauerin, vor allem Katzenvideos und Reisefotos hatten es ihr angetan. Dann beschloss sie, das junge Leben ihrer Tochter mit der Welt zu teilen: Sofia in ihrem Bettchen, Sofia auf Papas Schoß, Sofia in der Badewanne, Sofias auf dem Töpfchen. Und das machte sich bezahlt: Das Video von Sofias bislang lautestem Bäuerchen ging viral, Lara flogen Herzchen, positive Kommentare und neue Abonnenten nur so zu.
Allerdings kamen auch immer mehr übergriffige Kommentare. Die einen kritisierten Sofias Babyspeck, andere forderten unverhohlen mehr Fotos und Reels in genau beschriebenen Posen und Situationen. Bis Lara den Stecker zog und das Profil stilllegte. Ob rechtzeitig, das wird die Zukunft zeigen.
Was Lara da praktiziert hatte, nennt sich „Sharenting“, abgeleitet von den englischen Begriffen „share“ (teilen) und „parent“ (Eltern). Dass Eltern Fotos ihrer Kinder in sozialen Netzen wie Instagram teilen, ist problematischer, als viele stolze Eltern wahrhaben wollen.