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Tinder für Kinder? Was Ihr über die Social-Media-App Yubo wissen müsst

| 10 Feb 2023
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Yubo ist eine Smartphone-App, die als soziales Netzwerk für Jugendliche entwickelt wurde. Chatten, Fotos hochladen, Live Videos oder den Standort teilen - kein Problem. Inzwischen gibt es weltweit rund 60 Millionen Nutzerinnen und Nutzer. Aber ganz ohne Risiken ist die Anwendung nicht. Wir verraten Euch, worauf Ihr achten solltet.

Leonies Mutter ist irritiert, als sie hört, wie ihre Tochter einer Freundin erzählt „und dann habe ich den nach rechts geswipet, und der mich auch, und seitdem chatten wir. Wenn er nachher Party machen geht, wollen wir streamen.“ Als sie Leonie darauf anspricht, meint die nur „Das ist nicht Tinder, Mama, das ist Yubo. Alles ganz harmlos!“

Die App ermöglicht es Benutzern, Live-Videos mit anderen Nutzern zu teilen und sich in Chatrooms und Gruppen zu unterhalten. Yubo wurde ursprünglich als „Tinder für Jugendliche" beworben, da es Benutzern ermöglicht, sich gegenseitig zu „swipen“ und so neue Freunde zu finden. Ursprünglich hieß Yubo Yellow und war eine Snapchat Begleit-App. Vom Anstieg der Online-Aktivitäten während der Covid-19-Pandemie hat Yubo stark profitiert.

                                                         

Eigene Räume für Jugendliche – mehr Theorie als Realität

Yubo ist eine Plattform, auf der Nutzer chatten, Fotos hochladen, ihren Standort teilen, persönliche Informationen veröffentlichen und via Live-Video-Funktion mit bis zu 10 Personen plaudern können. Yubo bietet seinen Mitgliedern außerdem die Möglichkeit, Spiele miteinander zu spielen.

Jugendliche zwischen 13 und 17 Jahren haben bei Yubo einen eigenen Raum und können so nicht mit volljährigen Mitgliedern in den Kontakt treten. So weit die Theorie: In der Realität scheitert dieses Konzept am Verfahren zur Altersverifikation: Beim Anlegen eines Kontos muss der Nutzer sein Geburtsdatum angeben und anschließend ein Selfie aufnehmen. Daraufhin prüft ein Algorithmus, ob das aufgenommene Selfie und das angegebene Alter übereinstimmen könnten. Ob der Nutzer aber die Kamera bei der Aufnahme des Selfies auf sein eigenes Gesicht gerichtet hat, kann der Algorithmus nicht feststellen.

Die Risiken, die sich daraus ergeben, ähneln denen anderer sozialer Netzwerke. So ist es zum Beispiel (anders als bei Tinder) möglich, Nutzern Nachrichten zu schicken, auch wenn die einen selbst nicht nach rechts gewischt haben. Boshafte Nutzer können das ausnutzen, um andere zu belästigen oder zu mobben. Die App bietet immerhin die Funktion, solche Nutzer zu blocken und zu melden.

Yubo fordert zudem die Nutzer auf, ihren Standort für andere freizugeben. Das ist praktisch, um sich mit anderen Nutzern in der näheren Umgebung persönlich zu treffen, kann aber ebenfalls von boshaften Zeitgenossen ausgenutzt werden.

Viele Experten kritisieren auch die Swipe-Funktion an sich, verleitet sie doch dazu, Menschen zuallererst nach ihrem Aussehen zu beurteilen und Jugendliche zu verunsichern, die in der Pubertät oft ohnehin mit ihrem Körper hadern.

                     

Kommunikation ist besser als Verbote

Dass Leonie auf Yubo unterwegs ist, hat ihre Eltern zwar irritiert, aber sie haben entschieden, ihr den Spaß zu lassen. Allerdings nicht ohne ein Gespräch über die Risiken, und was Leonie tun soll, wenn ihr in dem sozialen Netzwerk etwas Problematisches passiert. Ihre Eltern vertrauen darauf, dass Leonie bei solchen Problemen zu ihnen kommen wird. Denn sie haben lange und hart daran gearbeitet, sich den Satz „Ich hab’s dir ja gleich gesagt“ abzutrainieren.

In der Regel ist Kommunikation besser als Verbote. Abhängig von Alter und geistiger Reife ihrer Kinder könnt Ihr aber auch technische Maßnahmen nutzen, um sinnvolle Grenzen zu setzen. Zum Beispiel über Apples „Familienfreigabe“ oder mithilfe der App „ESET Parental Control“.

 

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