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Cyber-Mobbing: Die unsichtbare Gefahr

Ondrej Kubovič | 13 Sep 2020
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Reagiert Ihr Kind launisch oder täuscht Krankheiten vor, um nicht in die Schule gehen zu müssen? Faulheit, Prüfungsangst oder schlichtweg die Pubertät müssen nicht zwangsläufig Gründe sein, die hinter einem solchen Verhalten stecken. Ein Auslöser könnte durchaus auch Cyber-Mobbing sein – mit weitreichenden Konsequenzen für das reale Leben. Hinter diesem Psychoterror steckt ein System, das kaum zu „knacken“ ist. Das liegt vor allem daran, dass sich die Anzeichen für Cyber-Mobbing in den meisten Fällen nur sehr schwer von vermeintlich „normalen“ Problemen der Heranwachsenden unterscheiden.

Aus diesem Grund haben wir verschiedene Anhaltspunkte aufgelistet, die darauf hindeuten können, dass ein Kind Opfer von Cyber-Mobbing geworden ist.

Sichtbare physische Veränderungen

Gewichtsverlust, Appetitlosigkeit, Schwierigkeiten beim Einschlafen oder Erschöpfungserscheinungen am Morgen - dies können natürlich Anzeichen für viele Probleme sein. Kommen die folgenden Symptome noch hinzu, ist dies allerdings ein besorgniserregendes Alarmsignal – unabhängig davon, ob der Psychoterror online oder im realen Leben passiert.

Plötzlicher Verlust der Interessen

Verliert Ihr Nachwuchs ganz plötzlich seine Begeisterung für Sport oder sein Instrument könnte dies ein Indiz für Mobbing sein.

Nervosität, plötzliche Stimmungsschwankungen und patzige Antworten

Stimmungsschwankungen können ein Anzeichen, aber müssen kein Vorbote für Psychoterror sein. Tritt dieses Verhalten gehäuft und in Kombination mit sprunghaften Reaktionen und patzigen Antworten auf, sprechen Sie spätestens dann Ihren Nachwuchs auf Probleme an. Verhält sich Ihr Sprössling vor allem nach seiner Schul- oder „Online-Zeit“ sonderbar, bieten Sie ihm ihre Hilfe an. Mit Antworten wie „Gut.“ Oder „Fein.“ sollten Sie sich nicht zufriedengeben, wenn Sie Anlass zur Sorge haben.

„Ich fühle mich nicht gut. Kann ich heute zuhause bleiben?“

Diese Sätze haben wohl schon alle Eltern gehört. Egal ob eine Prüfung in der Schule oder einfach nur ein schwerer Tag ansteht – Kinder versuchen manchmal, diesen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Sollte das allerdings sehr häufig oder über einen längeren Zeitraum vorkommen, können die Probleme tiefer liegen. Ihr Kind könnte einfach nur Angst haben, der Person zu begegnen, von der es gemobbt wird.

Gelöschte Social-Media-Profile

Löscht Ihr Kind aus heiterem Himmel seinen Account in den Sozialen Netzwerken, sollten Eltern hellhörig werden - gerade wenn der Nachwuchs in einem Alter ist, in dem er für gewöhnlich viel Zeit in sein digitales Leben investiert.

Rückzug von Familie und Freunden

Es ist absolut nichts Ungewöhnliches, wenn sich die Sprösslinge von ihren Eltern emanzipieren und ihre eigenen sozialen Netz(werk)e schaffen. Ziehen sie sich allerdings komplett von ihrer Familie und ihren Freunden zurück und meiden sowohl die reale als auch digitale Welt, sind dies sichere Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt.

Kommunikation ist wichtig

Erwachsenwerden ist ganz bestimmt eine der längsten und anstrengendsten Reisen, auf die wir in unserem Leben gehen. Werden Kinder zu Mobbing-Opfern, lässt sich dies nur schwer durchschauen. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger für Eltern, den Dialog mit ihrem Nachwuchs auf Augenhöhe zu suchen. Sprechen Sie Ihr Kind nicht konfrontativ darauf an, erzählen Sie lieber von ähnlichen Erfahrungen aus dem Bekanntenkreis und wie der Psychoterror beendet wurde. So ist es viel einfacher für Ihr Kind, sich zu öffnen, weil es erkennt, dass Cyber-Mobbing andere genauso treffen kann und mit seiner Person als solche nichts zu tun hat. Am wichtigsten ist: Zeigen Sie ihrem Nachwuchs, dass Sie Verständnis für seine unangenehme Situation haben und ihm helfen können.

Über den Autor

Ondrej Kubovič /
Security Awareness Specialist

Ondrej Kubovič arbeitet seit mehr als drei Jahren bei ESET als Security Awareness Specialist, was bedeutet, dass er die neuesten Cybersecurity-Bedrohungen verfolgt, darüber schreibt und darüber spricht...

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