Sexting unter Jugendlichen: Nicht immer ein harmloser Spaß
Das Versenden von erotischen Fotos oder Videos ist unter Heranwachsenden sehr beliebt. Risiken sehen sie dabei nicht. Doch die gibt es. Wir geben Euch 10 Tipps, die Sexting sicherer machen.
Als Erstes fiel Lauras Mutter auf, dass ihre Tochter irgendwie anders aussah. Die Augenbrauen wirkten verändert. Tatsächlich: Die äußeren Enden waren abrasiert. Ein gerader Strich mit einem Augenbrauenstift hatte die Haare dort ersetzt. „Mensch, Mama! Foxeyechallenge! Haben in meiner Klasse alle mitgemacht. Musst du doch kennen!“, verteidigte Laura sich.
„Challenges“, also Herausforderungen, gehören - nicht nur auf TikTok - zu den beliebtesten Mitmach-Inhalten. Die meisten davon sind spaßig und weitgehend harmlos: Da gab es die Emoji-Challenge, bei der die Teilnehmer eine Reihe von Emojis im oberen Drittel des Videos einblenden und diese Emojis darunter mit Händen und Füßen nachstellen sollten. Mindestens so unterhaltsam war auch die Challenge „Fridge“, bei der die Teilnehmer ihr Smartphone im geöffneten Kühlschrank platzierten und es dann so aussehen ließen, als nähmen sie allerlei kuriose Gegenstände heraus.
Aber längst nicht alle Challenges sind harmlos: Bei der „Silhouette Challenge“ etwa sollte ein Rotfilter dafür sorgen, dass die weitgehend nackt vor der Kamera tanzenden Mitmachenden im Video nur als Silhouetten zu sehen sind. Aber: Es war Dritten möglich, den Rotfilter zu entfernen – seitdem kursieren etliche Nacktaufnahmen im Netz, deren Darstellerinnen so lieber nicht öffentlich in Erscheinung getreten wären. Und für einige sind Challenges auch schon tödlich ausgegangen – etwa, wenn es um das Verschlucken von Waschpulver-Pads ging, oder das Aufscheuchen von Kühen.
So bleibt Ihr auf dem Laufenden
Natürlich könnt (und solltet) Ihr als Eltern TikTok am besten auch auf dem eigenen Smartphone installieren, um eure Kinder bei der Nutzung zu begleiten (Hier https://saferkidsonline.eset.com/de/article/risikofreier-videospass-wie-du-tiktok-kindersicher-machst haben wir erklärt, wie ihr diese Funktion nutzen könnt).
Um sicher zu gehen, dass Ihr keine wichtigen (und eventuell gefährlichen) Trends und Challenges verpasst, bietet TikTok aber auch im Web Informationen an. Im TikTok-Newsroom (https://newsroom.tiktok.com/de-de/) erfahrt Ihr regelmäßig, was auf der Plattform trendet. Wenn Ihr einmal pro Woche dort vorbeischaut, erfahrt Ihr aus erster Hand, was auf der Plattform gerade für Aufmerksamkeit sorgt. Eine weitere wichtige Ressource ist TikToks Sicherheitszentrum (https://www.tiktok.com/safety/de-de/), wo Jugendliche und Eltern gleichermaßen Informationen zu Risiken erhalten.
Challenges gibt's nicht nur bei TikTok
Mit den Reels bei Instagram und den Shorts bei YouTube gibt es inzwischen zwei weitere Plattformen für Kurzvideos. Die gute Nachricht: Bislang entstehen Trends wie die oben genannten noch überwiegend auf TikTok, bevor sie auf die anderen Plattformen überschwappen. Im TikTok-Newsroom erfahrt Ihr also auch dann das wichtigste, wenn euer Nachwuchs bei YouTube oder Instagram unterwegs sein sollte.
Dann gilt es, angemessen zu reagieren. Die Servicestelle Jugendschutz zum Beispiel rät zu einer zurückhaltenden Reaktion (https://www.servicestelle-jugendschutz.de/2021/02/challenges-mutproben-aus-dem-internet/), um keinen „Jetzt-erst-Recht“-Effekt zu provozieren. Auch das direkte Weiterleiten von Aufnahmen gefährlicher Challenges, zum Beispiel, um andere Eltern zu warnen, ist gewöhnlich keine gute Idee. Die Video-Ersteller nehmen den damit verbundenen Zuwachs an Reichweite als Erfolg wahr, andere werden aufmerksam, und statt im Sande zu verlaufen, nimmt eine gefährliche Challenge dadurch oft erst an Fahrt auf. So mancher setzt bewusst auf Empörung, um eine höhere Verbreitung zu erreichen.
Im ruhigen Ton geführte Unterhaltungen sind das Mittel der Wahl: Jugendliche sind vernünftigen Argumenten gegenüber durchaus zugänglich. Sie geben es nur nicht gern zu.
In unseren folgenden Beiträgen findet Ihr noch mehr kindgerechte Einstellungsmöglichkeiten auf TikTok: Risikofreier Videospaß: Wie du TikTok kindersicher machst und Verstörende Bilder, Fake-News auf TikTok, nicht kindgerechte Informationen - was Eltern dagegen tun können
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Instagram hat sich zu einer wichtigen Plattform für politische Werbung entwickelt: Die junge, oft politisch aktive, oder noch in der Meinungsbildung begriffene Zielgruppe ist ein attraktives Publikum für politische Botschaften aller Art. Doch hier treiben auch Extremisten und Verschwörungstheoretiker ihr Unwesen, was für Kinder in Sachen Meinungsbildung zum Problem werden kann.
Jans Eltern haben in ihrer Kindheit auch nicht ausschließlich Dinge getan, auf die sie heute noch stolz sind. Etwa die Klingelstreiche bei Frau Mattuschek, die sich immer so herrlich aufgeregt hat. Das meiste ist längst in Vergessenheit geraten. Und schlimmere Streiche spielt Jan heute auch nicht. Aber es gibt einen Unterschied: Das Internet vergisst nicht. Zeit für ein Eltern-Kind-Gespräch.