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Gute Familienvorsätze: So kommen Eltern und Kinder sicher durchs neue Jahr

Ildiko Bruhns | 12 Jan 2023
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Das erste Handy in der Schultüte, Videos und Spiele schon für die Kleinsten, TikTok, Youtube & Co. in Dauerschleife und vernetzte Geräte obendrauf: Das wird auch in 2023 nicht übersichtlicher. Wir geben Euch Tipps, welche Vorsätze Ihr unbedingt 2023 auf Eure Familienagenda nehmen solltet, um sicher durchs neue Jahr zu kommen.

Wer wünscht sich nicht mehr Zeit mit der Familie, einen perfekten Haushalt oder einfach ein besser durchorganisierten Alltag? Dementsprechend wiederholen sich die guten Vorsätze bei Eltern oftmals jedes Jahr an Silvester. Den Spagat zwischen Haushalt, Sportverein, Job und Schulaufgaben zu bewältigen, ist Herkulesarbeit für viele Familien und bringt Stress mit sich. Da geht das Thema Internetsicherheit nicht ohne Grund häufig unter. Und das obwohl digitale Medien und Geräte unseren privaten, beruflichen und inzwischen Schulalltag bestimmen. Das Gute ist, Internetsicherheit ist keine Raketenwissenschaft und es reichen meistens nur ein paar Handgriffe. 

         

1. Mehr Aufmerksamkeit: Entdeckt Games und Apps gemeinsam 

Wenn’s schon unbedingt digital sein muss, dann auch mal gemeinsam: Geht Eltern mit Euren Kids zusammen auf Entdeckungstour im Internet. So lernt Ihr nicht nur Neues, sondern erfahrt auch noch, wofür sich Euer Nachwuchs interessiert. Games und Apps solltet Ihr selbst mal ausprobieren, aber nur von offiziellen Stores wie Apple Store oder Google Play herunterladen. 

2. Mehr Verständnis füreinander: Zum Beispiel mit einem Mediennutzungsvertrag 

Bildschirmzeiten ist ein Stressfaktor innerhalb der Familie. Für die Kids kann das Spiel noch fünf Stunden länger gehen. Ist der Nachwuchs noch jung, empfiehlt sich eine Kindersicherung fürs Internet, um sie an Geräte und Nutzungszeiten heranzuführen. Bei Kids ab ca. 12 Jahren solltet Ihr die Leine etwas lockerer lassen und mit ihnen einen Mediennutzungsvertrag GEMEINSAM aufsetzen. So haben sie Mitspracherecht bei den aufgesetzten Regeln und Vereinbarungen und auch noch schwarz auf weiß, wenn sie sich plötzlich nicht mehr erinnern können 😊

3. Mehr Ordnung: Checkt Geräte und Medien 

Smartphones, Tablets, Spielekonsolen, Smart TV, vernetzte Spielzeuge und die Smartwatch – heutzutage tummeln sich einige Geräte im Haushalt. Doch sie sind nicht nur alle mit dem  Heimnetzwerk verbunden, hinter ihnen steckt nichts anderes als ein Mini-Computer. Und so solltet Ihr die Medien auch behandeln. Sofern es möglich ist, setzt also eine Sicherheitslösung ein, ersetzt die vorgegebenen Standardpasswörter mit starken Kennwörtern und vergesst nicht, die Updates einzuspielen. So geht Ihr in Eurem digitalen Alltag auf Nummer sicher.

4. Mehr Zeit miteinander: No Smartphones & Co.

Alle hängen ständig vorm Smartphone oder Rechner? Da seid Ihr nicht die einzige Familie, denen das so geht. Wie wäre es mit gemeinsamen Offline-Zeiten? Das könnte eine Stunde pro Tag sein, um miteinander Familienzeit zu verbringen. Wagemutige könnten auch einen ganzen „analogen“ Tag pro Woche oder zwei medienfreie Tage pro Monat festlegen. Zumindest bei gemeinsamen Essen oder Ausflügen sollte der ständige Blick aufs Handy Tabu sein.

5. Mehr Nachhaltigkeit: Entrümpelt regelmäßig 

Einen Veggie-Tag oder Umwelttag pro Woche einzuführen, steht bei vielen ganz oben auf der Agenda der jährlichen Vorsätze. Was haltet Ihr von einem „Internetsicherheitstag“ im Monat oder einer „Internetsicherheitsstunde“ in der Woche? Die Zeit reicht dicke aus, um sich und seine Geräte regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen. Also weg mit der veralteten Software wie Windows 7 und 8.1 sowie den angestaubten Apps auf Rechnern & Co. Und wenn Ihr dabei seid, checkt nicht mehr genutzte (Smarte) Geräte im Heimnetzwerk, Online-Dienste oder Konten auf Webseiten und Sozialen Netzwerken. Was Ihr nicht mehr braucht oder lag nicht mehr angefasst habt, kann getrost im digitalen Müll landen. So macht Ihr Euch das digitale Leben wortwörtlich leichter.

           

6. Mehr Initiative: Passwörter im Familienwettbewerb stärken

Die Strandfotos vom letzten Urlaub, Mathehausaufgaben oder Fitnessdaten – auf Smartphone & Co. liegen eine Menge Daten und viele davon gehen niemand anderen etwas an. Wenn jemand Fremdes darauf Zugang kriegt, kann damit machen, was er will.  Alles steht und fällt mit dem Passwort. Doch wie erstellt man starke und sichere Kennwörter? Mit dem Passwort-Spiel könnt Ihr gemeinsam schwache Kennwörter erkennen und starke kreieren: Jeder schreibt seine ausgedachten Passwörter auf eine Karte und klebt sie an eine gemeinsame Tafel. Die Familienmitglieder gehen dann die Kennwörter der anderen durch und bewerten sie mit einer Punktzahl von eins bis fünf. Je höher die Punktzahl, desto höher ist die erwartete Stärke des Passworts. Anschließend werden die Kennwörter in einem Passwort-Manager auf den Prüfstand gestellt. Der Gewinner mit dem stärksten Passwort erhält einen Preis. 

7. Mehr Bewusstsein: Sicherheit beginnt mit dem Kauf der Geräte

Das erste Smartphone fürs Kind, eine neue Audiobox oder ein Sprachassistent – schon vor dem Kauf solltet Ihr genau checken, ob das ausgesuchte Gerät kindgerecht ist oder sich zumindest kindersicher einstellen lässt. Lest vor dem Kauf immer die Datenschutzerklärung, damit Ihr wisst, welche Daten wie erhoben,  verarbeitet und verwertet werden. Kauft nur Medien, die auch künftig Updates vom Hersteller erhalten, um Sicherheitslücken aus dem Weg zu gehen.

8. Denkt nicht, Internetsicherheit sei die Aufgabe der Anderen

Die Digitalisierung wird auch in 2023 weiterlaufen und den Alltag mitgestalten. Darum gibt es zum Schluss noch 4 Basics, die Ihr immer auf dem Schirm haben solltet:

• Nutzt eine Internet Security Software. Sie bewahrt Euch nicht nur vor Phishing-Seiten und gefälschten E-Mails, sie erkennt auch infizierte Wechselmedien wie USB Sticks und verseuchte Apps. In guten Security-Lösungen gibt’s noch eine Kindersicherung obendrauf.

• Spielt wenn möglich sofort Updates des Betriebssystems, von Software, Apps oder der Firmware AUTOMATISCH ein. Geht dies nicht von selbst, checkt in regelmäßigen Abständen, ob Aktualisierungen vorliegen.

• Öffnet E-Mails immer mit Vorsicht – Klickt nicht auf Links und Anhänge, schon gar nicht von Absendern, die Ihr nicht kennt. Doch mittlerweile sind Phishing-E-Mails und SMS sehr raffiniert. Im Zweifel löscht dubiose Nachrichten lieber. Hier gibt’s mehr Tipps zu Phishing.

• Erstellt regelmäßig Backups. Selbst wenn Ihr Euer Smartphone oder Euren Laptop verliert, habt Ihr noch die Sicherungskopien zur Hand. So gehen Eure digitalen Schätze nicht verloren. 

 

Über den Autor

Ildiko Bruhns /
Sicherheitsexpertin Safer Kids Online

Ildikó ist seit 2011 für ESET tätig und erlebt hautnah, wie sich das Internet jeden Tag gefühlt neu erfindet...

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