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Hausaufgaben gemacht, aber nichts gelernt?

| 15 Feb 2023
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Binomische Formeln, der Satz des Pythagoras, Funktionsgleichungen, und dann noch Dürrenmatt: Wenn Leons Eltern ihrem Sohn bei den Hausaufgaben zu helfen versuchen, dann raucht ihnen oft der Kopf. Aber mit einem „Guck doch mal im Internet nach“ wollen sie ihn auch nicht abspeisen. Dabei gäbe es dort durchaus Angebote. Aber eben auch einige, die mehr schaden als nützen.

Vier Seiten im Mathe-Buch als Hausaufgabe? Kein Problem, mit Google dauert es ein paar Sekunden, um die Lösungen aufzuspüren, und ein paar Minuten, um sie vom Bildschirm abzuschreiben. Ein Referat über die Regierungszeit von Kaiser Wilhelm II? Ist in Minuten heruntergeladen und ausgedruckt. Doch weder die Wege, mathematische Aufgaben zu lösen, noch der kritische Umgang mit historischen Quellen prägt sich auf diesem Weg ein. Spätestens, wenn solche Fähigkeiten – zum Beispiel in einer Klausur – gefragt sind, zeigt sich, dass diese Form der Hausaufgabenhilfe nicht zielführend ist.

                             

Hausaufgaben mit YouTube: Erklärungen statt Lösungen

YouTube-Videos vermitteln Unterrichtsinhalte oft anschaulich und unterhaltsam. Und wer einen Lösungsweg dort nicht auf Anhieb versteht, der kann sich das Video entweder noch einmal ansehen, oder sich ein anderes Video suchen, in dem das Thema verständlicher erklärt wird. Zu den Koryphäen auf YouTube zählt, zumindest was die Fächer Mathematik und Physik betrifft, Kai Schmidt, der dort als Lehrer Schmidt bekannt ist.

Am besten lassen sich Mathematik und die anderen Naturwissenschaften mithilfe von YouTube vertiefen. Weniger gut geeignet ist die Plattform, wenn es um Fächer wie Geschichte, Politik oder Deutsch geht. In diesem Umfeld sind einige YouTuber unterwegs, die ein, freundlich ausgedrückt, eher originelles Geschichtsverständnis haben. Da ist dann schnell die Rede von einem Fortbestehen des deutschen Reiches, und bis zur These, die Geschichten von Atlantis seien historische Tatsachen, ist es auch nicht weit. Das Problem ist weniger, dass euer Nachwuchs mit solchen Thesen in Berührung kommt – das ist ohnehin unvermeidbar – sondern dass der Algorithmus euren Kindern immer mehr solcher Inhalte anzeigt, wenn sie sich erst einmal ein oder zwei solcher Videos angesehen haben.

Material zum Drucken und Üben: Bildungsserver und Co.

Der Deutsche Bildungsserver ist ein Gemeinschaftsservice von Bund und Ländern. Das Angebot versteht sich als Wegweiser zu den zahlreichen Bildungsangeboten im deutschsprachigen Internet und bietet eine sehr ergiebige Quellensammlung zu Unterrichtsinhalten von der Grundschule bis zum Abitur hier.

Den Schwerpunkt auf Hausaufgabenhilfen für Kinder von fünf bis zwölf Jahren legt der gemeinnützige Verein Internet-ABC, dem alle Landesmedienanstalten Deutschlands angehören. Auch hier gibt es eine Quellensammlung zu den Schulfächern. Internet-ABC präsentiert die Quellen auf einem nachempfundenen Stundenplan. Mit einem Klick auf das gewünschte Fach gelangen die Kinder zu den dafür verfügbaren Quellen, und mit einem weiteren Klick sind sie auf den Websites, die das Wissen konkret vermitteln.

                         

Kostenpflichtig, dafür aber ganz konkret: Online-Lehrer um Hilfe bitten

Die bisher beschriebenen Wege fordern den Kindern (und eventuell ihren Eltern) einiges an Abstraktionsvermögen ab: Den Satz des Pythagoras verstanden zu haben, heißt ja noch nicht, damit auch eine ganz konkrete, vielleicht etwas kompliziert formulierte Aufgabe lösen zu können. Wer vor solchen Schwierigkeiten steht, kann zum Beispiel die Soforthilfe anfordern, die der Studienkreis bietet. Täglich, auch am Wochenende, zwischen 14 und 20 Uhr beantworten Lehrerinnen und Lehrer hier Fragen zu Hausaufgaben in den Fächern Mathe, Deutsch und Englisch. Die Schüler sprechen per Videochat mit den Lehrkräften, Eltern bezahlen dafür (abhängig vom gewählten Tarif) maximal 29,90 Euro pro Stunde, abgerechnet wird minutengenau.

Einen ähnlichen Ansatz verfolgt Tutorboost, wo Unterstützung in den Fächern Mathe, Englisch, Deutsch, Biologie, Physik, Chemie, Geschichte, Geografie, Wirtschaft, Psychologie, Statistik, Latein, Alt. Griechisch, Sozialwissenschaften und Pädagogik zu bekommen ist, außerdem in den Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Italienisch. Auch Tutorboost nutzt einen Videochat, zudem können Schüler und Lehrer gemeinsam auf einer “digitalen Tafel” arbeiten. Die Preise beginnen bei 18,80 Euro pro 45 Minuten, abhängig vom gebuchten Paket.

Hausaufgabenhilfe gibt es als Nebenleistung auch im Premium-Nachhilfeangebot von Sofatutor. Die Unterrichtsinhalte erarbeiten sich die Schüler auf dieser Plattform mithilfe von Videos. Zu den Fächern Mathematik, Deutsch, Englisch, Französisch, Latein, Biologie, Physik und Chemie bieten Lehrer aber auch konkrete Hilfe zu den Hausaufgaben an - allerdings nur von Montag bis Freitag und von 17 bis 19 Uhr. Dafür liegen die Kosten für das Premium-Angebot bei einem Monatspreis von 19,95 Euro, auch wenn eure Kinder die Hausaufgabenhilfe täglich in Anspruch nehmen. Interessant ist das Angebot für Eltern mehrerer Kinder: Bei Sofatutor können bis zu 3 Geschwister gleichzeitig an unterschiedlichen Geräten lernen.

 

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