Identitätsdiebstahl kann nicht nur Erwachsene, sondern auch Kinder treffen. Das Tückische an Datendiebstahl ist, dass er oft unentdeckt bleibt - und daher die Schritte, die wir einleiten sollten, lange ausbleiben. Was könnt Ihr tun, um dies zu verhindern?
Zunächst einmal: Seid wachsam und achtet auf diese Warnzeichen
- Unerklärliche finanzielle Aktivitäten: Eines der offensichtlichsten Anzeichen für Identitätsklau sind unerklärliche finanzielle Aktivitäten im Namen Eures Kindes. Zum Beispiel könntet Ihr Rechnungen oder Kontoauszüge für Konten erhalten, die Ihr nicht eröffnet habt, oder unberechtigte Abbuchungen auf Eurer Kreditkarte oder Euren Kontoauszügen bemerken.
- Unerwartete Inkassoanrufe: Ein weiteres Warnsignal sind Anrufe von Inkassobüros, die Zahlungen für Konten fordern, die Ihr nicht einmal kennt. Dies könnte darauf hindeuten, dass jemand die Identität Eures Kindes benutzt hat, um Schulden zu machen.
- Missbrauch der Sozialversicherungsnummer: Wenn die Sozialversicherungsnummer Eures Kindes in betrügerischer Absicht verwendet wird, erhaltet Ihr möglicherweise Mitteilungen von Regierungsbehörden, Kreditbüros oder anderen Institutionen, die auf ungewöhnliche Aktivitäten in Verbindung mit den Daten Eures Kindes hinweisen.
- Unerklärliche Aktivitäten in sozialen Medien: Wenn Ihr ungewöhnliche Anmeldeaktivitäten oder Änderungen an den Kontoeinstellungen feststellt, die Euer Kind nicht selbst vorgenommen hat, könnte dies ein Zeichen dafür sein, dass sein Konto gehackt wurde. Behaltet die Online-Konten Eures Kindes im Auge, erst recht die Profile auf sozialen Medien, Spieleplattformen und E-Mail-Diensten.
- Unerwartete Passwortänderungen: Wenn Euer Kind plötzlich aus seinen Konten ausgesperrt wird, weil es sein Passwort geändert hat, ohne dass es das selbst gemacht hat, ist es gut möglich, dass sich jemand anderes unbefugten Zugang zu seinen Accounts verschafft hat.
Auch wenn Ihr die Indizien kennt, die für einen Identitätsdiebstahl sprechen – es ist genauso wichtig, alles dafür zu tun, dass es gar nicht erst so weit kommt. Wenn Ihr vorher schon auf Sicherheit bedacht seid, könnt Ihr das Risiko für Identitätsklau stark eindämmen.
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Hier gibt’s unsere Tipps:
- Aufklären, aufklären, aufklären: Auch wenn wir es gebetsmühlenartig wiederholen, man könnte sagen: Aufklärung bei digitalen Sachen ist auch wie im realen Leben Medizin. Bringt Euren Kindern bei, wie wichtig es ist, ihre persönlichen Daten im Internet zu schützen. Insbesondere Adresse, Geburtstage und andere sehr vertrauliche Angaben haben im Internet nichts verloren. Ermutigt sie, vorsichtig zu sein, wenn sie sensible Daten weitergeben oder E-Mails und Nachrichten von unbekannten Absendern öffnen. Lernt Euren Kindern es spielerisch, zum Beispiel mit unseren Mitmach- und Rätselbüchern „Lotta & Emil“!
- Setzt auf offene Kommunikation: Wenn Eure Kinder das Gefühl haben, mit Ihnen über praktisch alles reden zu können (das gilt ja auch für alles andere im Leben!), sind sie eher bereit, über Fehler, die sie vielleicht gemacht haben (wie wir alle manchmal) zu sprechen oder verdächtige Aktivitäten im Internet. Denn auch wenn es scheint, dass das Kind schon in den Brunnen gefallen ist – je eher Ihr es wisst, desto eher könnt Ihr gemeinsam Schritte einleiten, dass Ihr Schlimmeres womöglich verhindern könnt, z. B. Passwörter ihrer Konten sofort ändern oder Behörden und Bank kontaktieren etc.
- Verwendet die Datenschutzeinstellungen: Mittlerweile findet man ja oft eine Flut an persönlichen Informationen im Internet, z. B. auf Social Media Profilen. Sind sie öffentlich bzw. für alle sichtbar, können Fremde ungehindert auf diese Daten zugreifen. Stellt also sicher, dass die Social-Media-Konten und anderen Online-Profile Eures Kindes auf privat eingestellt sind.
- Habt ein Auge auf die Online-Aktivitäten Eures Kindes: Vor allem bei jüngeren Kindern, für die die Online-Welt noch Neuland ist, empfiehlt sich eine Kindersicherung einzusetzen, wie ESET Parental Control. So könnt Ihr Eure Kids vor unangemessenen Online-Inhalten schützen oder vor dem Download betrügerischer Apps, die im schlimmsten Falle (meist Euren) Computer oder Tablet verseuchen, weil darin Malware enthalten war.
- Sichert alle Geräte und Konten: Installiert vertrauenswürdige Sicherheitssoftware auf allen Geräten, die Ihr und Euer Kind nutzen. Aktiviert, wann immer möglich (und mittlerweile ist es bei vielen Online-Diensten möglich), die Multi-Faktor-Authentifizierung, um Eure Konten zusätzlich zu schützen. Es ist zwar weniger bequem, weil Ihr zum Passwort noch einen Einmalcode o. ä. braucht, aber es ist um so viel sicherer. Mit einer guten Security-Software könnt Ihr auch noch den Browser, Eure privaten Dateien und Konten in den sozialen Medien schützen.
- Bleibt informiert: Auch wenn Ihr viel um die Ohren habt, es ist wichtig, dass Ihr Euch weiter auf dem Laufenden haltet. Vielleicht könnt Ihr ja eine „Sicherheitsstunde“ in der Woche einplanen, in der Ihr einfach mal recherchiert, z. B. weiterhin auf Saferkidsonline.de, welche Gefahren gerade im Internet lauern. Je besser Ihr vorbereitet seid, umso schneller und strategischer könnt Ihr als Eltern im Fall der Fälle reagieren. So helft Ihr auch Euren Kids, sich in einem sicheren Online-Raum zu entfalten, in dem sie ohne Risiko lernen, entdecken und spielen können.