Wenn wir Erwachsenen für diese oben genannten Tricks anfällig sind, wundert es nicht, dass es spezielle Betrugsmaschen für Kinder und Jugendliche gibt. Sie sind noch weniger als wir darauf vorbereitet, fallen vermutlich eher darauf herein und geben persönliche Daten preis. Betrüger haben es aktiv auf den Nachwuchs abgesehen, um deren persönliche Daten abzufangen, Geld zu stehlen oder sogar Lösegeld zu fordern.
Hier sind 7 beliebte Abzockmaschen von Daten und Geld:
1. Gefälschte Wettbewerbe: Bei dieser Art von Phishing-Betrug werden Kinder über soziale Medien von einem Betrüger kontaktiert, der sie zur Teilnahme an einem Wettbewerb einlädt. Dafür ist aber eine Gebühr fällig. Oder es wird ihnen erzählt, dass sie einen Wettbewerb gewonnen haben, aber dafür ihre persönlichen Daten weitergeben müssen, um den Preis abzuholen, der vermutlich nie ankommt.
2. Online-Quizze: Ratespiele im Internet sind toller Zeitvertreib, besonders für Kinder, zum Beispiel herauszufinden wollen, wer sie sind oder wie ihre Freunde zu ihnen stehen oder was sie beruflich später machen usw. Das sind typische Beispiele, um auch den Nachwuchs für diese Art von Abzocke zu ködern. Wird das Kind allerdings während des Quiz aufgefordert, persönliche Informationen preiszugeben, z. B. den Wohnort, den Namen des Haustiers, den Namen des besten Freundes oder die Lieblingssendung, sollten die Alarmglocken schrillen. Kids nutzen diese Art von Daten häufig, um ihre Passwörter zu erstellen (was sie natürlich nicht tun sollten, Tipps für sichere Kennwörter gibt’s hier). Hat der Datendieb erst diese Informationen, ist eine Leichtes, Zugang zum Profil des Kindes zu erlangen. Dies kann später dazu führen, dass sie Lösegeld fordern oder andere Erpressungsmethoden anwenden.
3. Online-Spiele: Menschen im Internet sind oft nicht die, die sie vorgeben zu sein, und das gilt auch für Spieler von Online-Spielen. Betrüger können versuchen, sich mit Eurem Kind anzufreunden, um dann später nach seinen persönlichen Informationen wie Namen, Passwörtern und Adressen zu fragen. Im Gegenzug versprechen sie ihm Spiel-"Münzen" oder neue "Skins", die sie nie zu sehen bekommen.
4. Pop-up-Betrug: Pop-ups sind eine einfache Möglichkeit, jemanden dazu zu bringen, auf einen Link zu klicken, der ihn zu einer bösartigen Website führt. Oder etwas herunterzuladen, das wir nicht auf unserem Gerät haben wollen. Ein Kind ist sich möglicherweise nicht bewusst, dass ein Klick auf einen Link gegebenenfalls Schaden anrichten kann.
5. Scans von "kostenlosen" Diensten: Euer Kind meldet sich vielleicht bei einem kostenlosen Dienst an, der neue Smartphone-Hintergrundbilder von seinem Lieblingsfilm oder seiner Lieblingsband anbietet. Solche Dienste sind selten kostenlos, vielleicht verbirgt sich dahinter ein kostenpflichtiges Abo (Was tun, wenn mein Kind in eine Abofalle getappt ist?) oder sogar bösartiger Code, der auf dem Gerät des Kindes Schaden anrichtet.
6. Sextortion-Betrug: Bei Sextortion versucht jemand, ein Kind dazu drängen, explizite Fotos und Videos von sich zu veröffentlichen. Dieses Kind könnte dann lange Zeit von der Person beobachtet werden, um mehr über ihn zu erfahren und das als Druckmittel gegen das Kind einzusetzen, wenn es sich weigert, dem Willen des Erpressers nachzukommen.
7. Verführerische Mogelpackungen: Superteure Sneaker zum Schnäppchenpreis! Zu schön, um wahr zu sein. Und meistens ist es nur eine weitere Masche, um den Nachwuchs auf gefälschte Online-Shops zu ziehen. Sobald sie dort etwas kaufen (im schlimmsten Falle mit Eurer hinterlegten Kreditkarte), erhalten sie wahrscheinlich gar nichts oder ein billiges Nachahm-Produkt. Im Worst-Case-Szenario ist Euer Konto leergeräumt.
Hier gibt es Tipps, wie Ihr Smartphones (iOS & Android) kindersicher einrichtet
So schützt Ihr Euren Nachwuchs
Die oben beschriebenen Betrugsmaschen sind nur ein Teil des „Repertoires“ von Cybergaunern. Sie nutzen vor allem die Verletzlichkeit der Kinder aus. Deshalb ist es wichtig, ihnen beizubringen, wie sie reagieren und was sie nicht tun sollten, wenn sie online auf solche verdächtigen Aktionen stoßen.
- Sprecht mit Euren Kindern über die Bedrohungen, die sie im Internet erwarten
- Verwendet eine vertrauenswürdige Sicherheitslösung
- Erinnert Eure Kinder daran, nicht auf Links, Pop-ups oder E-Mails zu klicken, die sie nicht kennen.
- Weist sie darauf hin, dass sie niemals persönliche Informationen (Name, Geburtstag, Schule, Adresse usw.) an andere Personen im Internet weitergeben sollten
- Verwendet einen Popup-Blocker für den Browser
- Stellt sicher, dass Ihr keine Kreditkarten hinterlegt habt, worauf Euer Kind zugreifen könnte und Zahlungen ohne Euer Wissen und Eure Zustimmung erfolgen
- Ermuntert Eure Kinder, weder offline noch online mit Fremden zu sprechen
- Verwendet eine Kindersicherung. So könnt Ihr schon von Haus aus ungeeignete Webseiten und Apps blockieren, Nutzungszeiten festlegen etc.
Und ganz wichtig: Sollte Euer Kind Opfer eines Betrugs werden, informiert den entsprechenden Dienst bzw. die Plattform, auf der es passiert ist und meldet den Nutzer. Habt Ihr auch dadurch Geld verloren oder Ihr merkt, dass Daten Eures Kindes missbraucht werden (Stichwort Identitätsdiebstahl), meldet es umgehend der Polizei.