„Ja, eliminiert!“ – als Tims Mutter ihn im Kinderzimmer jubeln hört, ist sie leicht irritiert. Was er da gerade spielt, zeigt Tim seiner Mutter nur widerwillig, aber ja, es geht darin darum, in die Rolle eines Auftragskillers zu schlüpfen und dessen Ziele möglichst am Weiterleben zu hindern. „Gab’s gratis im App Store“, erklärt Tim entschuldigend. Das Spiel, das Tim sich ausgesucht hatte, war zwar als geeignet für die Altersgruppe 17+ ausgewiesen, aber weil Tim das fertig konfigurierte iPhone weiternutzte, das zuvor seiner Mutter gehört hatte, ließ sich die App auch von dem Zwölfjährigen ohne Probleme installieren.
Gesucht hatte Tim danach nicht, er war lediglich auf die Werbung angesprungen, die während eines – erheblich kindgerechteren – Spiels auf dem Display erschienen war. Und das ging nicht nur Tim so: Oft sind es an sich völlig harmlose Spiele, bei denen Spieler etwa Buchstaben zu Wörtern kombinieren müssen, in denen unvermittelt Werbung für Spiele auftaucht, die Gewalt und/oder Sex thematisieren. Nicht jeder Zwölfjährige lehnt dann dankend ab.
Wie Ihr iPhone und iPad kindertauglich macht
Apple-Geräte bieten eine Reihe unterschiedlicher Möglichkeiten, den Zugang zu für Kinder ungeeigneten Inhalten zu erschweren. Die meisten davon finden sich unter
"Einstellungen/Bildschirmzeit/Beschränkungen"
Den Zugang zu diesen Einstellungen könnt Ihr mit einer vierstelligen PIN absichern, sodass euer Nachwuchs die Beschränkungen nicht einfach selbst wieder aufheben kann. Wollt Ihr die Installation neuer Apps komplett verhindern, könnt Ihr hier den Zugriff auf den App Store gänzlich blockieren. Abhängig vom Alter eurer Kinder fühlt Ihr euch vielleicht auch sicherer, wenn Junior auch keine Facetime-Gespräche führen oder mit dem Safari-Browser durchs Web surfen kann. Beides lässt sich an dieser Stelle ebenfalls außer Funktion setzen. Praktisch: Die Symbole, über die Facetime, der Browser oder der App Store gestartet werden, verschwinden dann von der Oberfläche des iPhone oder iPad, sodass euer Nachwuchs die Einschränkungen weniger stark wahrnimmt.
Wollt Ihr die Installation neuer Apps nicht ganz unterbinden, könnt Ihr stattdessen auf die Altersfreigaben im App Store vertrauen und verhindern, dass eure Kinder Spiele installieren, die noch nicht für sie geeignet sind. Dazu wählt
„Einstellungen/Bildschirmzeit/Beschränkungen/Inhaltsbeschränkungen“
Habt Ihr hier eine Altersfreigabe für Apps, Filme und/oder TV-Sendungen festgelegt, werden eurem Nachwuchs Inhalte jenseits dieser Grenze erst gar nicht mehr angezeigt.
Wie Ihr Android-Geräte kindertauglich macht
Smartphones und Tablets mit Android-Betriebssystem bieten ebenfalls Möglichkeiten, die Nutzung kindersicherer zu machen. Allerdings sind nicht alle davon so gut abzusichern wie im iOS-Betriebssystem. Zunächst solltet Ihr verhindern, dass euer Nachwuchs Apps aus Quellen außerhalb des Google Play Store installiert. Ruft dazu auf:
„Einstellungen/Erweiterte Einstellungen/Sicherheit/ Geräteverwaltung/Unbekannte Quellen“
Eventuell führt auf eurem speziellen Smartphone auch ein anderer Pfad zu dieser Funktion, bei einem unserer Autoren fand sich bei Abfassung dieses Beitrags die Funktion unter
“Einstellungen/Passwort&Sicherheit/Systemsicherheit/Installationsquellen”
Hier verbietet Ihr die Installation von Apps aus unbekannten Quellen. Ruft dann den Play Store auf, tippt auf euer Profilsymbol oben rechts und wählt
„Einstellungen/Familie/Jugendschutzeinstellungen“
Beim Aktivieren dieser Einstellungen müsst Ihr eine PIN vergeben, die Ihr später benötigt, um die folgenden Einstellungen zu ändern. Danach könnt Ihr, getrennt für Apps, Filme und Serien, festlegen, für welche Altersstufen die Inhalte geeignet sollen, die euer Nachwuchs herunterladen kann. Und weil auch altersgerechte Spiele mitunter ins Geld gehen können, legt auch gleich fest, dass Junior euer Geld nicht ausgeben kann, ohne vorher zu fragen. Das geht unter:
„Einstellungen/Authentifizierung/Authentifizierung für Käufe erforderlich“
Fertig! Wer mehr wissen will, wir haben noch mehr Anregungen für Euch:
In unserem Artikel Kids & Smartphones: Aber sicher! erfahrt Ihr weitere Tipps & Tricks zur kindgerechten Einrichtung von mobilen Geräten, z.B. wie Ihr ungewollte In-App-Käufe vermeidet.
In unserem Artikel Wie wählt man ein Smartphone für sein Kind aus? geben wir Euch wertvolle Tipps, damit Ihr Eure Kids sicher auf die Smartphone-Welt vorbereiten könnt.