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Mediennutzung beginnt immer früher: Parental Control – sinnvoll oder nicht?

| 22 Feb 2022
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Fakt ist: Die Mediennutzung bei Kids startet meistens schon im Vorschulalter. Was können Eltern tun, die Medienkompetenz abseits der Schule beim Nachwuchs zu fördern? Ist eine Kindersicherung dabei eine gute Idee?

Laut einer jüngsten Umfrage von ESET unter mehr als 2.000 Eltern geben 40 Prozent der Eltern ihren Kindern im Alter von zehn bis zwölf Jahren ein Smartphone an die Hand, fast ein Viertel statten ihren Nachwuchs im Alter von sieben bis neun Jahren mit einem Mobiltelefon aus. Kein Wunder also, dass sich die meisten Eltern wünschen, dass die Medienerziehung in Schulen bereits ab der ersten oder dritten Klasse beginnt. Denn wer sicher im weltweiten Web surft, sollte wissen, wie er mit dem Computer, Smartphone oder Tablet umgeht und digitale Medien richtig einsetzt. Unserer Umfrage zufolge sprechen mehr als 60 Prozent der Mütter und Väter auch zu Hause mit ihren Kids über Gefahren und Risiken im Internet. Doch nur etwa ein Drittel der befragten Eltern setzen als Schutzmaßnahme bei der Nutzung von Geräten und Internet eine Kindersicherung ein, ein Drittel verzichtet ganz und gar auf technische Hilfe. 

                                       

Das Hamburger Leibniz-Institut fand in einer Studie unter mehr als 1.000 Kinder und Jugendlichen sowie einem Elternteil heraus, dass der Nachwuchs zwischen neun und 17 Jahren pro Tag im Durchschnitt etwa 2,4 Stunden online ist, am Wochenende sogar drei Stunden. Dabei stoßen die Jüngsten und Teenager immer wieder auf verstörende Inhalte: Gewalt- ,Grusel – oder Horrorvideos und auch sexualisierter Content macht vor Kindern im Netz nicht Halt. Auch Grooming, also sexuelle Annäherungsversuche im Netz, steigt von Jahr zu Jahr und ist vor allem auf Sozialen Netzwerken wie Instagram und TikTok kein Einzelfall. Laut Statistik vom BKA gab es im Jahr 2020 in Deutschland 17,6 Prozent mehr Fälle von Cybergrooming als im Jahr zuvor. Insgesamt wurden fast 4.000 Fälle registriert, wobei die Dunkelziffer hier weitaus höher liegen sollte.

Apps zur elterlichen Kontrolle: Für jedes Alter geeignet?

Die Medienwelt unserer Kinder hat sich in den letzten Jahren stark verändert – Internet, Mobiltelefone, Spielekonsolen. Laut der jüngsten KIM-Studie, die 2020 eine Umfrage zur Mediennutzung von Kindern in der Sondersituation Corona-Pandemie durchführte, zeigt sich, dass 71 Prozent der Sechs- bis 13-Jährigen das Internet nutzen. Aber bereits im Vorschulalter werden digitale Geräte und Inhalte konsumiert: Knapp die Hälfte der Zwei- bis Fünfjährigen schauen Sendungen über Streaming-Dienste. Mit durchschnittlich 2,7 Jahren beschäftigt sich der Nachwuchs zum ersten Mal mit einem Smartphone. 

Selbst Erwachsene fallen oft auf fiese Tricks herein, tappen unbemerkt in kostenpflichtige Abos oder klicken auf dubiose Links, über die auch Viren auf den Computer gelangen können. Insofern sind Parental Control Apps für den Start in die Online-Welt eine ganz gute Maßnahme. Sie können sie den Jüngsten helfen, sich an das erste Smartphone oder Smartphone heranzutasten und durch Web-Filter und Zeitlimits zu lernen, mit der Fülle an Informationen und Möglichkeiten umzugehen. 

Nützliche Funktionen, die Ihr bei einer Parental Control nutzen könnt, um Eure Kids zu schützen, ohne deren Privatsphäre zu verletzen, seht Ihr hier:

App-Kontrolle: Mit altersgerechten Filtern lässt sich verwalten,  auf welche Apps Euer Nachwuchs zugreifen und nutzen kann.

Web-Zugangskontrolle: Diese Funktion blockiert ungeeignete Websites je nach Alter des Kindes, sowohl einzeln als auch nach Kategorien.

Zeitlimits für Spaß und Spiele: Damit könnt Ihr Zeitlimits festlegen, in denen Euer Kind auf seinem Gerät spielen kann. Hier lassen sich auch die Tageszeiten regeln, zu denen das Gerät genutzt werden kann. So sperrt Ihr beispielsweise den Zugang zu Spielen und Apps während der Schulzeit oder vor dem Schlafengehen.

Geolokalisierung: Damit könnt Ihr den aktuellen Standort des Geräts zu jedem Zeitpunkt einsehen.

Berichte: Mit den Berichten bleibt Ihr auf dem Laufenden, wie z.B. Euer Kind das Gerät nutzt, wie viel Zeit es mit bestimmten Apps etc. verbringt. Durch die Informationen könnt Ihr jederzeit entscheiden, ob eine Funktion sinnvoll ist oder Ihr sie wieder entfernt, wenn die Zeit reif ist. Auch erfahrt Ihr durch die Berichte, welche Apps Euer Nachwuchs am häufigsten nutzt. Das ist sehr hilfreich, um mit den Kids im Dialog zu bleiben. Das geht einfacher, wenn Ihr ihre beliebtesten Spiele und Apps kennt und Ihr Euch mit ihnen auseinandersetzt. 

                     

Wenn Ihr feststellt, dass Euer Nachwuchs immer besser zurechtkommt, könnt Ihr beginnen, nach und nach die Einschränkungen zu reduzieren. Denn im Teenageralter solltet Ihr auch Euren Kids mehr Verantwortung geben. Und wichtig ist: Je älter die Kinder sind, umso wichtiger sind GEMEINSAME Vereinbarungen. Ab einem bestimmten Alter solltet Ihr Kontrollen nicht einfach einführen, sondern mit ihnen darüber reden, warum Ihr Kategorien im Internet sperrt oder Zeitlimits setzt. So versteht das Kind auch, dass es sich seine Zeit einteilen muss und nicht die Hausaufgaben über das Surfen vergisst.

Extra-Tipps für Mediennutzung:

Eine sichere Reise beginnt mit einer Kindersuchmaschine. So stoßen die jüngeren Kids nicht auf unangemessene Inhalte und können bedenkenlos das Netz erforschen. Durch elterliche Begleitung und kindgerechte Angebote entdeckt der Nachwuchs die Online-Welt auf spielerische Art und Weise.

Erkundet gemeinsam das Internet und zeigt Euren Kindern, wo sie zum Beispiel altersgerechte Webseiten finden. Behaltet Eure Neugier und fragt Eure Kids regelmäßig nach neu entdeckten Spielen oder Seiten. 

Bleibt immer im Dialog und erklärt Euren Kids, wie sie mit digitalen Inhalten und Angeboten umgehen und dass sie nicht leichtfertig einfach ihre Daten irgendwo teilen.

Vereinbart feste Regeln, wie Eure Kids das Internet nutzen dürfen, z.B. mit einem Mediennutzungsvertrag. Legt dabei Zeiten fest, wann Euer Kind für wie lange im Internet surfen darf. Als Faustformel gilt 10 Minuten pro Lebensjahr am Tag oder 1 Stunde pro Lebensjahr in der Woche. Für Kids ab 10 Jahren empfiehlt sich ein Wochenkontingent, das sich Euer Nachwuchs wie beim Taschengeld selbständig einteilen muss.

Ist Euer Kind etwas geübter beim Surfen, kann lesen und schreiben und kennt die wichtigsten Sicherheitsregeln, solltet Ihr ihm die ersten eigenständigen Schritte im Netz ermöglichen. Doch auch hier solltet Ihr Euer Kind weiter  beaufsichtigen und in Reichweite bleiben. Downloads und Anmeldungen solltet nur Ihr selbst ausführen. Ältere Kinder und Jugendliche benötigen einen größeren Frei- und Spielraum. Trotzdem solltet Ihr bei Fragen und Problemen stets als Ansprechpartner zur Verfügung stehen.

Richtet Euren privaten Computer oder das Tablet mit einem separaten Konto für den Nachwuchs ein. In diesem "Kinder-Account" lassen sich Funktionen wie Installationen oder Inhalte je nach Altersangabe einschränken oder komplett blockieren. Einschränkungen oder Sperren könnt Ihr auch direkt am Browser festlegen. Auch auf manchen Geräten/Betriebssystemen finden sich Funktionen wie Parental Control, die Ihr nutzen könnt. Auf Sozialen Netzwerken wie TikTok, Instagram oder im Playstation Network habt Ihr verschiedene Einstellungsmöglichkeiten, um die Plattformen kindersicherer zu machen.

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