Immer mehr Kids und Jugendliche verlieren sich in der grenzenlosen, bunten Welt des Internets. Es ist eine Welt voller Ablenkung – unzählige Möglichkeiten: Videos drehen, Posts hochladen, Games spielen, mit Freunden chatten, Musik hören und vieles mehr. Alles wirkt so spannend und verlockend, dass es den ganzen Tag die Aufmerksamkeit fesselt. Ein schön gestalteter Zeitfresser also! Soweit so gut – aber was passiert, wenn diese digitale Flut den Alltag beherrscht? Die ständige Nutzung von Smartphones und sozialen Medien kann nämlich tiefgreifende Auswirkungen auf die Psyche und den Körper haben.
Welche Auswirkungen?
Der dauerhafte Konsum führt nicht nur zu einer schlechten Haltung, da viele Kinder stundenlang krumm vor ihren Bildschirmen sitzen, sondern auch zu Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Viele Kinder verbringen auch abends noch viel Zeit auf ihren Handys – und das hat seinen Preis: Das Blaulicht des Bildschirms stört die Produktion von Melatonin, dem Schlafhormon, und lässt die Kinder nicht nur schlecht, sondern oft auch viel zu spät einschlafen. Das Ergebnis? Schlafmangel und eine schlechte Laune. Die müde, unausgeruhte Stimmung setzt sich fort. Der Schüler oder die Schülerin hat Mühe, sich zu konzentrieren, die Leistungen in der Schule lassen nach. Es fällt schwer, aufmerksam zu bleiben, und auch das Gedächtnis funktioniert nicht so, wie es sollte. Und was kommt dann? Der berüchtigte Teufelskreis beginnt. Das ständige Gefühl von Müdigkeit und Rastlosigkeit führt dazu, dass immer mehr Zeit vor dem Bildschirm verbracht wird, um sich von der Monotonie oder den Erschöpfungserscheinungen abzulenken. Und da wären wir beim nächsten Problem: der „Smombie“-Epidemie.

Was ist denn ein "Smombie"?
Ein Smombie ist die Kombination aus den Wörtern „Zombie“ und „Social Media“. Es beschreibt den Zustand, in dem Kinder wie „zombifiziert“ durch die Straßen laufen, den Blick starr auf ihr Smartphone gerichtet, ohne ihre Umgebung wahrzunehmen. Sie sind in einer ständigen Online-Welt gefangen, was dazu führt, dass sie die reale Welt um sich herum kaum noch wahrnehmen. Der Scheuklappenblick führt zu wenigen Interaktionen von Angesicht zu Angesicht, weniger echten Freundschaften und oft zu einem Verlust an wertvollen zwischenmenschlichen Beziehungen.
Leidet dein Kind unter FOMO?
Ein großer Grund, warum viele Kinder so sehr in die digitale Welt abtauchen, ist „FOMO“ – die „Fear of Missing Out“. Auf Deutsch; „die Angst etwas zu verpassen“. Online ist alles schneller, bunter und aufregender. Die ständige Kommunikation und das ständige Mitfiebern mit Trends und Ereignissen erschafft einen enormen Druck. Kinder haben das Gefühl, dass sie nicht wirklich am Leben teilhaben, wenn sie nicht ständig mit ihren Freunden in Kontakt sind oder nichts von den neuesten Trends mitbekommen. FOMO verstärkt das Gefühl, dass man ständig „up-to-date“ sein muss, und es kann zu ernsthaften Abhängigkeiten führen – besonders in einer Zeit, in der soziale Medien ständig neue Inhalte bieten, die unsere Aufmerksamkeit in den Bann ziehen. Jede Benachrichtigung auf dem Handy wird zu einem kleinen Adrenalinschub, der die Dopaminproduktion anregt – der „Belohnungsmechanismus“ des Gehirns wird kontinuierlich stimuliert. Doch dieser Reiz kann sehr schnell dazu führen, dass die realen Bedürfnisse in den Hintergrund geraten.
Was kann ich als Elternteil machen?
- Eine klare Smartphone-Nutzung durch regelmäßige Offline-Zeiten und konkrete Nutzungszeiten festlegen.
- Kassiere am besten das Smartphone vor dem schlafen gehen ein.
- Fördere vor allem die Aktivitäten abseits der Bildschirme und mache hier konkrete Beispiele.
- Gespräche über die Auswirkungen von ständigem Online-Sein, wie etwa Konzentrationsprobleme oder die Auswirkungen auf die mentale Gesundheit, können helfen, ein Bewusstsein für die eigenen Gewohnheiten zu schaffen.
- Gehe mit gutem Beispiel vorran und achte auf deine Bildschirmzeiten.
Es braucht also mehr als nur die Aufforderung „Leg doch mal dein Handy weg“ – es geht darum, eine Balance zu finden, die es Jugendlichen ermöglicht, sowohl die digitale Welt zu genießen als auch die realen Erlebnisse und Beziehungen nicht aus den Augen zu verlieren.
Weitere Artikel zur Bildschirmnutzung findest du hier:
https://saferkidsonline.eset.com/de/article/standig-am-handy-ist-mein-kind-vielleicht-suchtig
https://saferkidsonline.eset.com/de/article/zeit-fur-eine-pause-digital-detox-fur-kids