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Nach dem Hack: So nutzt Ihr Discord sicherer

| 24 May 2023
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Nach dem Discord-Hack letzte Woche sind Eltern wahrscheinlich noch besorgter als zuvor, wenn der Nachwuchs den beliebten Online-Dienst nutzen. Seitdem häufen sich auch Meldungen über Phishing-E-Mails und den Missbrauch der erbeuteten Kontendaten. Wer Discord nutzt, sollte noch mehr Vorsicht walten lassen. Wir geben Euch Tipps, wie Ihr Euren Nachwuchs schützen könnt.

Zocken und gleichzeitig mit anderen Spielern chatten: Das war die Idee hinter Discord. Doch die App ist längst nicht mehr nur in der Gaming-Szene der Renner, inzwischen tauschen sich mehr als 250 Millionen registrierte Nutzer (laut Betreiber) über Text-, Sprach- und Videotelefonie etwa in Lerngruppen aus, können gemeinsam Musik hören oder ihren Bildschirm teilen. Darüber hinaus können sich Mitglieder super easy zum Beispiel mit Plattformen wie Twitch, Mixer, Steam oder Spotify verbinden. Kein  Wunder also, dass das Tool angesichts seiner Verwendungsmöglichkeiten bei Jugendlichen besonders beliebt ist. Registrieren darf man sich bei Discord laut deren AGB in Deutschland erst mit 16 Jahren, Teenager unter 18 Jahren brauchen die Einverständniserklärung ihrer Eltern. Allerdings gibt es keine Überprüfung der Altersangaben. 

Hasskommentare und Beleidigungen kein Einzelfall

Das Tool funktioniert als App oder im Browser auf allen digitalen Geräten und ist kosten- und werbefrei.  Zwar müssen User für Discord nichts zahlen, aber  das Unternehmen finanziert sich durch Werbung und den Verkauf von Items und Nutzerdaten an Dritte (letzteres lässt sich in den Privatsphäre-Einstellungen einschränken). 

Nicht nur einmal stand der Online-Dienst wegen Datenschutzmängeln in der Kritik. Das Unternehmen und die Server stehen in den USA, wo die Nutzerinformationen verarbeitet und weitergegeben werden. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), die hohe Anforderungen an Datensicherheit und -schutz stellt, wird hier nicht mal im Ansatz erfüllt. Darüber hinaus zeigte der von Discord Ende 2022 veröffentlichte Transparenzbericht, dass Hate Speech und Mobbing (Was tun gegen Cybermobbing?) häufiger vorkommen, als man denkt. In nur drei Monaten (Oktober bis Dezember) musste mehr als 150.000 Konten wegen feindseliger und übergriffiger Kommentare gesperrt werden.  Hinzu kommen unverschlüsselte End-to-End-Nachrichten und Risiken wie unerwünschte Kontaktaufnahmen, In-App-Käufe, nicht-altersgerechte Inhalte (z.B. auf öffentlichen Servern) und Schadprogramme, wie sie auch auf anderen Plattformen lauern. 

Im Unterschied zu Instagram, TikTok & Co. ist es bei Discord allerdings erlaubt, eigens gekennzeichnete pornographische Inhalte mit der Abkürzung NSFW (Not Safe For Work) in Chatrooms zu teilen. Auch hier ist Vorsicht geboten, denn wie schon bei der Registrierung findet zwar eine Altersabfrage vorm Betreten des Chatraums statt, das Alter wird aber nicht überprüft. Geben Minderjährige an, mindestens 18 Jahre als zu sein, können sie problemlos Zugang zu solchen Inhalten erhalten.

8 gute Tipps für Eltern

• Richtet den Discord-Account gemeinsam mit Eurem Kind ein und stellt Nutzungsregeln auf, wie sich Euer Nachwuchs bei Einladungen, Kontaktaufnahmen und Mobbing verhalten soll. 

• Geht auf Erkundungstour und erforscht die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten, damit Ihr versteht, warum Eure Kids die Plattform lieben und wie sie genutzt wird.

• Bringt Eurem Kind bei, dass die Weitergabe von persönlichen Daten ein No-Go ist, vor allem solche, die Rückschlüsse auf ihre Identität zulassen. In den Privatsphäre-Einstellungen könnt Ihr die Weitergabe der Daten einschränken.

• Erstellt gemeinsam ein starkes Passwort (so geht's), gebt das korrekte Geburtsdatum bei der Registrierung an (um den Zugang zu den NFSW-Chaträumen zu verhindern) und richtet die Zwei-Faktor-Authentifizierung ein: Zahnrad  Mein Account  Zwei-Faktor-Authentifizierung (direkt unter Avatar/Benutzernamen)

• Da Nachrichten unverschlüsselt versendet werden, sind Messages, Bilder, Videos oder andere private Inhalte nicht geschützt. Eure Kinder sollten also persönliche und vertrauliche Daten nicht über Discord teilen.

• Über das Menü Privatsphäre und Sicherheit  könnt Ihr mit Safe Direct Messaging unangemessene Inhalte aus Direktnachrichten filtern. Auch Direktnachrichten von anderen Nutzern lassen sich in der gleichnamigen Option blockieren.

• Ebenso lässt sich in den genannten Einstellungen die Weiterverarbeitung und -gabe der Nutzerdaten einschränken und auch festlegen, wer Freundschaftsanfragen schicken kann.

• Installiert eine Sicherheitssoftware, um Eure Geräte vor Schadsoftware zu schützen. In guten Internet Security Suites ist auch eine Kindersicherung integriert, die vor allem für jüngere Kinder empfehlenswert ist. Hier könnt Ihr bspw. Nutzungszeiten festlegen und weitere nützliche Funktionen finden. Lest dazu: Mediennutzung beginnt immer früher - Parental Control sinnvoll oder nicht? 

 

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