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Computer & Tablets für Kinder: Unkaputtbar, aber nicht ungefährlich

| 12 Sep 2022
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Kindercomputer und -Tablets variieren stark im Hinblick auf Preis, Ausstattung und der Altersgruppe, für die sie bestimmt sind. Doch sind sie auch sicher?

Sofia hat bis jetzt ziemliches Glück gehabt: Sechs Gläser, zwei Tassen, eine Blumenvase und einen verglasten Bilderrahmen hat sie in ihren ersten drei Lebensjahren zu Bruch gehen lassen - und das waren nur die Dinge, die splittern können. Von einem kleinen Kratzer abgesehen, hat Sofia sich dabei nie weh getan. Jetzt hat sie es allerdings auf Mamas „Nopuck“ ( = Notebook ) abgesehen - das splittert wahrscheinlich nicht, war aber teuer. Wäre ein „Kindercomputer“ ein geeignetes Spielzeug für Sofia?

                 

Die Preise für Kindercomputer, die sich für die Allerkleinsten eignen sollen, beginnen bei rund 30 Euro. Für solche, mit denen auch noch Schulkinder etwas anfangen können, legt Ihr (oder die Großeltern oder andere schenkfreudige Verwandte) aber auch schon einmal über 150 Euro auf den Tisch - also auch dann immer noch deutlich weniger, als ein Mittelklasse-Smartphone kostet. 

Mechanische Sicherheit - auch günstig meist gut

Die gute Nachricht: Speziell die günstigen Geräte für Kinder im Alter von zwei bis drei Jahren sind ziemlich unempfindlich, was mechanische Beanspruchung betrifft. Rutscht so ein Computer vom Küchentisch, oder zerren zwei Dreijährige aus verschiedenen Richtungen am selben Gerät, bleibt der Computer gewöhnlich heil - die Hersteller haben die begrenzten motorischen Fähigkeiten und die natürliche Rücksichtslosigkeit der Kleinen ins Produktdesign einfließen lassen.

Ein Knackpunkt könnte bei einigen Nachwuchs-Notebooks allerdings das Klappscharnier sein. Je nachdem, wie breit die Lücke zwischen oberer und unterer Notebook-Hälfte im aufgeklappten Zustand ist, gerät schnell einmal ein Finger dazwischen, und wenn das Geschwisterkind dann energisch den Deckel schließt, dürftet Ihr einige Zeit mit Trösten und Pusten verbringen, bis der Schmerz verklungen ist.

Vor der Entscheidung für einen Kindercomputer solltet Ihr euch das in Frage kommende Gerät deshalb auf jeden Fall gründlich ansehen. Achtet auf abgerundete Kanten und Ecken und einen sicheren Klappmechanismus (oder gar keinen, etwa bei einem Kinder-Tablet).

Unterschiedlich ist auch die Empfindlichkeit der Geräte für Flüssigkeiten. Badewannentauglich ist keines, manche überstehen es aber, wenn ein Schluck Saft in die Tastatur läuft. Trotzdem: Gewöhnt eurem Nachwuchs am besten an, beim Spielen mit dem Notebook nicht gleichzeitig etwas zu trinken. Wasser findet seinen Weg, und wenn es dann noch etwas Zucker mitbringt, ist der Schaden oft unabwendbar.

                             

(K)eine Chance für Hacker?

Je weniger Möglichkeiten ein Lerncomputer oder -Tablet bietet, desto kleiner ist auch die Angriffsfläche für Cyberkriminelle. Geräte für Zweijährige benötigen nicht zwingend einen Internetzugang - haben ihn aber oft, damit Eltern Spiele und Lernprogramme nachladen können. Wer darauf verzichten kann, muss sich weniger Sorgen um ungebetene Gäste aus dem Netz machen. 

Allerdings ist der Kindercomputer selbst nicht die einzige Angriffsfläche. Vor einigen Jahren ist das Unternehmen VTech in die Schlagzeilen geraten, weil Angreifer aus dem Firmennetz Daten erbeutet hatten - die Zugangsdaten zu 4,8 Millionen Elternkonten und die Daten (Name, Geschlecht, Geburtsdatum) von 6,4 Millionen Kinderprofilen gelangten in die Hände der Angreifer. Dass die erbeuteten Daten in irgendeiner Form missbraucht worden wären, ist nicht bekannt geworden – es gäbe aber eine Reihe von Betrugsmaschen (zum Beispiel fingierte Anrufe bei den Eltern, angeblich im Auftrag des Sohnes oder der Tochter), bei denen diese Daten künftig zum Einsatz kommen könnten. 

Man darf annehmen, dass die Sicherheitslücken, die vor sieben Jahren zum Diebstahl dieser Daten geführt haben, inzwischen geschlossen sind. Der Fall macht aber ein grundsätzliches Problem deutlich: Wer seine Daten (und/oder die seiner Kinder) Dritten überlässt, muss sich auf deren Sicherheitsmaßnahmen verlassen können. Deswegen gilt auch hier: Updates immer einspielen und die Software auf dem neusten Stand bringen.

Viele der Lerncomputer und -Tablets für die Allerkleinsten verwenden aber zumindest bei der Standardnutzung, also beim Spielen und Lernen, keinen Internetzugang. Bei den Computern für Grundschulkinder sieht das aber etwas anders aus. Das Spektrum der Möglichkeiten von „nur wenige ausgewählte Websites“ bis „freier Zugang zum gesamten Internet“ ist hier enorm groß –  Ihr solltet vorher wissen, worauf Ihr euch da einlasst. Und es auch mit Großeltern oder anderen gebefreudigen Mitmenschen abstimmen.

Tipps, wie Eure Kinder gefahrlos durchs Netz surfen, findet Ihr hier. Denkt Ihr über den Einsatz einer Kindersicherung nach, dann haben wir in diesem Artikel einige Tipps für Euch. 

 

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