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Mehr als Social Media Takeover: Kontenklau unter Freunden

| 17 May 2023
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Bei einem Social Media Takeover übernimmt jemand anderes als der Kontoinhaber im Einvernehmen vorübergehend dessen Account. Doch wenn die beste Freundin das Instagram-Profil eurer Tochter ohne ihr Wissen kapert, hört der Spaß auf. Welchen Schaden das anrichten kann und wie sich Eure Kids vor ungewollten Kontenübernahmen schützen, erfahrt Ihr hier.

„Wann habe ich das denn gepostet?“ Lena ist irritiert, als sie sich die Kommentare und Likes ansieht, die sie für ihre Instagram-Posts bekommen hat. Wann hat sie denn dieses Bikini-Selfie hochgeladen? Und auch ein paar andere Fotos und Reels irritieren sie. Wann und wo soll sie die überhaupt aufgenommen haben?

Zuerst hat Lena eine ominöse App in Verdacht, die sie kürzlich installiert hat, um ihre Selfies etwas aufzuhübschen. Doch schnell zeigt sich: Die neuen Bilder und Reels in Lenas Instagram-Profil finden sich überhaupt nicht auf ihrem Smartphone. Die hat jemand anderes aufgenommen und hochgeladen. Nachdem sie sich noch einmal ganz genau angesehen hat, was auf den Aufnahmen zu sehen ist, steht für sie fest: Das kann nur Sofia gewesen sein. „Das machen doch alle“, verteidigt die sich, „das nennt sich ‘Social Media Takeover’, und da machen sogar Promis mit. Jetzt hast du wenigstens mal ein paar Likes.“

                                       

Sofia hat bei ihrer Rechtfertigung allerdings eine Kleinigkeit außer Acht gelassen: Vor einem  „Social Media Takeover“ treffen die Inhaberin eines Social-Media-Auftritts und die, die das Konto vorübergehend übernehmen soll, klare Absprachen über den Zeitraum der Übernahme und die Art der Inhalte. Von Absprache konnte hier aber keine Rede sein: Sofia hatte nach ein paar Versuchen Lenas Passwort erraten und Bilder und Videos nach eigenem Gutdünken hochgeladen. Lena hat inzwischen ein neues Passwort und Sofia muss sich nach einer neuen besten Freundin umsehen. Ihren Eltern hat Lena erst davon erzählt, nachdem sie die ihr unangenehmen Posts gelöscht hatte.

Fiese Masche und (vielleicht) böse Folgen

Die reagieren zum Glück besonnen. Wohl auch, weil Lena zumindest eine ganz kleine Mitschuld traf: Sie hatte ein so simples Passwort genutzt, dass jeder, der sie etwas besser kannte, in der Lage gewesen wäre, es zu erraten. Jemand mit noch etwas böseren Absichten hätte allerdings auch noch deutlich höheren Schaden anrichten können:

● Fotos und Reels posten, die gegen Instagrams Nutzungsbedingungen verstoßen und deshalb zu einer Kontensperre führen;

● Das Passwort ändern und Lena damit dauerhaft von ihrem Instagram-Konto aussperren;

● Das gekaperte Konto nutzen, um es Möchte-Gern-Influencern gegen Geld als Follower anzubieten;

● Das gekaperte Konto nutzen, um darüber Hassbotschaften, Spam oder Pornografie zu verbreiten;

● Das gekaperte Konto nutzen, um urheberrechtlich geschütztes Material zu veröffentlichen, für dessen Veröffentlichung Lena abgemahnt werden könnte.

                                           

Aufklärung bietet der Leitfaden für Eltern

All das hatte Sofia natürlich nicht im Sinn, sie hatte Lena nur einen Streich spielen wollen. Aber den Vorfall nehmen Lenas Eltern zum Anlass, sich etwas näher mit Instagram zu beschäftigen. In der Instagram-Hilfe entdecken sie schließlich einen „Leitfaden für Eltern“.

Und den gehen sie gemeinsam mit Lena durch. Die wichtigste Funktion finden sie auf Seite 47: Die zweistufige Authentifizierung. Wenn die eingeschaltet ist, nutzt Sofia oder irgendeinem anderen Nutzer das Passwort überhaupt nichts, wenn er oder sie nicht auch Lenas Smartphone in die Finger bekommt. Und darauf passt sie auf.

In den „Einstellungen“ zu Lenas Konto finden ihre Eltern außerdem die Option „Elternaufsicht“. Die endet zwar automatisch an Lenas achtzehntem Geburtstag, bis dahin ist sie aber froh, wenn ihre Eltern von Zeit zu Zeit einen Blick auf ihr Konto werfen.

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