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Smart, aber auch sicher? – Was Kinder-Smartwatches wirklich verraten

| 17 Sep 2025
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Sie sehen aus wie harmlose Spielereien am Handgelenk, doch Kinder-Smartwatches und Fitness-Wearables sammeln oft weit mehr Daten, als Eltern ahnen. Schrittzahl, Standort, Herzfrequenz – all diese Informationen landen in Apps oder auf Servern der Hersteller. Doch wie sicher sind diese Daten wirklich? Und worauf solltest du achten, wenn dein Kind so ein Gerät trägt?

Welche Daten sammeln Kinder-Wearables?

Viele Modelle bieten Eltern ein gutes Gefühl: Standorttracking, SOS-Knopf, Schulmodus. Doch neben diesen Funktionen werden auch sensible Daten erfasst – Bewegungsprofile, Schlafverhalten, manchmal sogar Sprachnachrichten. Diese Daten können wertvolle Einblicke in den Alltag deines Kindes geben – leider nicht nur für dich, sondern auch für Hersteller oder im schlimmsten Fall für Hacker.

Wofür werden die Daten verwendet?

Jonas (9) bekommt zu Weihnachten eine Smartwatch mit GPS-Funktion. Die Eltern fühlen sich beruhigt, weil sie jederzeit sehen können, wo ihr Sohn ist. Doch nach einigen Monaten erhalten sie Werbeanzeigen für Spielzeuge, die exakt zu Jonas’ Hobbys passen. Schnell wird klar: Die Daten aus der Smartwatch werden offenbar für personalisierte Werbung genutzt. Aus dem Sicherheitsgefühl wird ein mulmiges Gefühl – wer hat eigentlich alles Zugriff auf die Daten ihres Sohnes?

                                           

Wie sicher sind die Geräte?

Die Sicherheitsstandards unterscheiden sich stark. Manche Anbieter verschlüsseln Daten und speichern sie nur in der EU, viele günstige Anbieter leiten sie auf Server in Drittstaaten weiter - das ist ein Risiko. Immer wieder gab es Fälle, in denen Kinder-Smartwatches unsicher waren und Fremde sogar auf Standortdaten zugreifen konnten. Eltern sollten sich also bewusst machen: Nicht jedes „smarte“ Gerät ist automatisch auch sicher. 

Welche Smartwatches sind die sichersten?

Am besten entscheidest du dich für einen EU Hersteller, der somit dem europäischer DSGVO unterliegt. Ein Beispiel ist der norwegische Hersteller Xplora X6 Play oder Fitbit Ace LTE (Google/Alphabet), sowie Garmin Bounce der in der EU und USA die Daten speichert.

Tipps für Eltern

  • Genau hinschauen vor dem Kauf: Prüfe, wo die Daten gespeichert werden und ob der Anbieter DSGVO-konform arbeitet.
  • Nur nötige Funktionen nutzen : Stelle die Uhr so ein, dass nur wirklich sinnvolle Daten erfasst werden, von denen du profitierst. GPS ja – dauerhafte Audioaufnahmen eher nein.
  • Regelmäßig updaten: Halte Software und Apps aktuell, um Sicherheitslücken zu schließen.
  • Sprich mit deinem Kind, welche Daten die Uhr sammelt und warum Datenschutz wichtig ist.
  • Alternativen erwägen: Nicht immer muss es die High-Tech-Uhr sein. Manchmal reicht ein normales Handy oder ein einfaches Gerät ohne Tracking.
  • Lies dir die Datenschutzerklärung des Herstellers genau durch – klingt langweilig, zeigt dir aber sofort, ob deine Daten wirklich geschützt sind.

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